Die rasant zunehmende Menge an Daten aus diagnostischen Verfahren garantiert nicht automatisch auch optimale therapeutische Lösungen für Patientinnen und Patienten.
Die Onkologie zeichnet sich durch ein hohes Level an Innovationskraft aus. Die Entwicklung neuer und wirksamer Behandlungsmethoden hat dazu geführt, dass Krebserkrankungen mittlerweile in vielen Fällen geheilt oder in eine chronische Erkrankung transformiert werden können. Diese Entwicklung basiert nicht zuletzt auf einem immer größeren Datenpool, der sich aus immer präziseren diagnostischen Verfahren speist. Er umfasst Daten aus digitalen Bildgebungsverfahren ebenso wie jene aus dem Labor, aus Studien oder Genprofilen.
Die wachsende Menge an qualitativ hochwertiger Information ist zweifellos ein großer Fortschritt, doch es stellen sich auch neue Herausforderungen. Denn moderne Therapieformen zeichnen sich infolgedessen durch einen Trend zu immer stärker ausgeprägter Individualisierung aus und nehmen an Komplexität zu. Auch am Beispiel der Onkologie zeigt sich: Die Umsetzung einer optimierten Datenlage in ebensolche therapeutische Verfahren für den Versorgungsalltag erfordert digitale Lösungen. Expertinnen und Experten befürworten daher die Implementierung von nationalen Online-Tumorboards sowie eine einheitliche Dokumentation von Daten mithilfe spezifischer Softwarelösungen.
Nationale und internationale Vernetzung
Tumorboards sind interdisziplinäre Zusammenkünfte, in denen sich Ärztinnen und Ärzte verschiedener Fachbereiche – von Onkologie über Chirurgie bis hin zu Pharmazie und Physiotherapie – austauschen und schließlich über die bestmögliche Behandlung einer Krebserkrankung entscheiden. Sind Fälle besonders schwer zu beurteilen oder stehen besonders innovative Behandlungsoptionen zur Verfügung, steigt die Relevanz überregional zusammengesetzter Tumorboards. In einem nationalen Tumorboard fließt gar österreichweit Wissen in die Interpretation ein.
Doch auch nationale Grenzen werden bald kein Hindernis mehr für die Bündelung von Expertise darstellen. Bis 2025 soll ein europäischer Gesundheitsdatenraum (European Health Data Space – EHDS) entstehen, der die Verfügbarkeit relevanter Daten in europäischem Maßstab ermöglicht und die therapeutische Wissensbasis damit noch einmal erheblich ausweitet.
Digitale Prozesse beschleunigen Abläufe in den Tumorboards und erhöhen am Ende die Rate vollständiger Befunde. Auch die Informationslage der Teilnehmenden selbst wird auf Basis digitaler Dokumentation verbessert, fachspezifische Fragen können auf höchstmöglichem Niveau diskutiert werden. Herrscht etwa hinsichtlich der Befundung kein Konsens, ist es möglich, sehr rasch Referenzbefunde einzuholen. Werden Tumorboards digitalisiert, kann zudem Evidenz bezüglich ihrer strukturellen Qualität generiert werden. Digitale Lösungen ermöglichen also sowohl in Diagnose wie Therapie beschleunigte Abläufe und optimieren zugleich Qualitätslevels.
Zusammenwirken als Schlüssel zu optimierter Behandlung
Ein Baustein auf diesem Weg sind digitale Lösungen auf Ebene der fachärztlichen Praxis: Webbasierte Ordinationssoftware, die das verfügbare technologische Leistungsspektrum für sich nutzt. Die Weiterentwicklung der medizinischen Versorgung steht und fällt schließlich mit dem effektiven Zusammenwirken aller in einen Behandlungsprozess involvierten Stellen und Institutionen.
Krebspatientinnen und -patienten profitieren so nicht nur von verbesserten Behandlungsmöglichkeiten im Allgemeinen ─ ärztliche wie pflegerische Kompetenz wird zudem gleichsam ortsunabhängig verfügbar und die Behandlung kann nahe am Wohnort erfolgen. Für einen Großteil der Krebstherapien ist zudem mittlerweile keine stationäre Aufnahme mehr notwendig ─ sie können in Tageskliniken absolviert, manche Schritte sogar zu Hause durchgeführt werden.
Die Zukunft der Medizin hat bereits begonnen: Testen Sie Care01 und vereinbaren Sie einen kostenlosen Online-Demonstrationstermin!